Stadtverwaltung
Wie arbeiten mit der Stadtverwaltung?
Zeigt Verständnis für die Mitarbeiter*innen der verschiedenen Abteilungen - sie sind jeweils für ihren eigenen kleinen Bereich zuständig, aber oft durchaus in der Lage, euch auch darüber hinaus Ratschläge und Kontakte zu geben, wenn ihr sie freundlich um Unterstützung fragt. Mehr Details hierzu im zugehörigen Lexikoneintrag.
Vor Ort habt ihr es wahrscheinlich vor allem mit dem/der Quartiersmanager*in zu tun. Wenn ihr Glück habt, trefft ihr auf eine sehr engagierte Person, die das Quartier seit Jahren kennt, und euch Akteuren vorstellen kann, die ihr sonst vielleicht nicht kennen gelernt hättet. Außerdem ist das Quartiersmanagement in der Regel genau dafür das, Projekte aus der Bevölkerung zu unterstützen - also euch. Das heißt nicht, dass ihr ihnen zusätzliche Arbeit aufhalsen könnt. Aber gerade in Hinsicht auf Behördenformalitäten wie Genehmigungen und Vernetzung in der Stadt können sie euch oft helfen.
Nur ein sehr kleiner Teil der "Maschine Stadtverwaltung" hat die Aufgabe, kundenfreundlich zu sein.Die zweite Ebene ist die eigentliche Stadtverwaltung. Man muss sich klar machen, dass es eine gigantische und komplexe Maschine ist, die den Lebensraum von hunderttausenden Menschen steuert; nur ein sehr kleiner Teil davon (Einwohnermeldeamt usw.) ist dafür da, „kundenfreundlich” zu sein! Das heißt nicht, dass der Rest unfreundlich wäre; es sind schlicht keine „Servicearbeiter*innen”. Ihr Job ist es, die Stadt am funktionieren zu halten, und zwar jede*r in seinem eigenen kleinen Teilgebiet. Viele haben durchaus den Blick für’s “Große Ganze” - handlungsbefugt (und haftbar!) sind sie jedoch für ihren kleinen Bereich. Das kann manchmal dazu führen, dass ihr es mit Leuten zu tun habt, denen die Schleppschleife zweiachsiger Abfallentsorgungsgefährte wichtiger ist als euer Projekt - aber dass die Müllautos überall hinkommen ist eben auch wichtig und dann kann euer Hochbeet das nicht blockieren.
Verwaltung braucht oft ewig und die Prozesse können sehr verschlungen sein. Aber wenn sich etwas bewegt, dann meist langfristig und gründlich.Auch hier ist Auftreten das absolut Wichtigste: macht euch klar, dass die Person auf der anderen Seite der Amtsstube in den wenigsten Fällen wirklich böswillig ist, dass sie vielleicht etwas weiß, was ihr nicht wisst (Schleppschleifenberechnung…), und dass sie Ärger bekommt, wenn in ihrem kleinen Teilbereich etwas nicht mehr funktioniert. Macht ihr klar, dass ihr versucht, ihre Sachzwänge zu verstehen (versucht es tatsächlich, oder schauspielert, wenn ihr müsst), und dass ihr dankbar seid, wenn sie sich die Zeit nimmt, gemeinsam mit euch nach einer guten Lösung zu suchen! Ein nettes „Wir sind ein ehrenamtliches Projekt und machen das zum ersten Mal, daher die für Sie vielleicht blödsinnige Frage, aber worauf muss ich denn achten wenn ich …” kann euch weit bringen! Denn auch das merkt man sukzessive: Verwaltung ist unfassbar mächtig. Es ist nicht die Macht einer Privatperson, die innerhalb eines guten oder schlechten Moments “ja” oder “nein” sagt (zum Glück!); Verwaltung braucht oft ewig und die Prozesse können sehr verschlungen sein. Aber wenn sich etwas bewegt, dann meist langfristig und gründlich.