Sozialstatistiken

Sozialstatistiken

Was sagen bedeutuen die Sozialstatistiken meines Quartiers?
Städtische Statistiken zeigen euch Probleme in eurem Quartier, die euch beim spazieren gehen vielleicht nicht sofort ins Auge stechen. Außerdem dienen sie oft als Argumentationshilfe für Fördermittelanträge. Mehr Details hierzu im zugehörigen Lexikoneintrag.
Wenn ihr euch in einem neuen Quartier orientieren wollt, mit eurem Maßnahmen mehr Anwohner*innen erreichen wollt oder auf der Suche nach Fördermitteln seid, solltet ihr unbedingt die Sozialstatistiken eures Viertels lesen. Erstens hilft es euch bei der Fördermittel-Akquise, wenn ihr sagen könnt: „Laut ISEK hat der Stadtteil überdurchschnittlich viele Kinder aus bildungsfernen Schichten / hat im Vergleich die wenigsten Grünflächen” - es macht klar, dass ihr euch mit eurem Projekt nicht nur selbst verwirklichen wollt, sondern auf ein reales Problem im Stadtteil reagiert. Und zweitens schärft ihr damit auch euren eigenen Blick auf euer Handlungsfeld. Wenn ihr euren Standort und die Nachbarschaft schon kennt, wisst ihr sicher viel, und manches besser als die Statistiken. Aber andere Sachen sind euch vielleicht nie aufgefallen: wenn ein Viertel z.B. überaltert ist, merkt man das vielleicht auf der Straße kaum, einfach weil Ältere weniger aus dem Haus gehen. Und wenn die ÖPNV-Anbindung (Öffentlicher Personennahverkehr) schlecht ist, fällt das einer Gruppe junger Menschen, die gut zu Fuß sind, vielleicht auch nicht direkt auf. Statistiken ersetzen nicht euer Bauchgefühl, und genauso wenig das echte Gespräch mit der Bevölkerung. Aber sie dienen als Argumentationshilfe nach außen und schärfen den Blick nach innen, auf die “blinden Flecken” der eigenen Wahrnehmung des Quartiers.

Glossar der "Quartiersentwicklung von Innen“

erstellt im Auftrag des Wall & Space e.V. durch Freiraumgalerie - Kollektiv für Raumentwicklung.