48 Säulen der Gesellschaft

Ein kooperatives Kunstfestival für 60 Jahre Halle-Neustadt.

Anlässlich des 60-jährigen Jubiläums Halle-Neustadts werden wir im Rahmen eines kooperativen Festivals alle 48 Stützpfeiler der unteren Ebene für Fußgänger*innen der Neustädter Passage im September 2024 künstlerisch gestalten. Die Säulen werden von unterschiedlichen Künstler*innen und im Rahmen von Workshops von Neustädter*innen und zivilgesellschaftlichen Akteur*innen des Stadtteils bemalt. Ein einheitliches Farbkonzept bildet die gestalterische Klammer, während die Motiv- und Stilwahl an der jeweiligen Säule frei ist. Der Titel „48 Säulen der Gesellschaft“ lädt alle Beteiligten dazu ein, sich der Frage zu widmen, was uns als Gesellschaft an einem Ort der städtischen Transformation und des gesellschaftlichen Wandels trägt und bildet somit die kuratorische Thematik des Kunstfestivals. Das Festival hält zusätzlich ein spannendes Programm mit Workshops und der feierlichen Einweihung des neuen Kunstwerks bereit. 

Die Neustädter Passage ist das Zentrum der ehemals eigenständigen Stadt Halle-Neustadt und liegt zu Füßen der fünf charakteristischen Scheiben-Hochhäuser. Mit ihren zwei Ebenen für Fußgänger*innen und Brückenbauten bildet die Passage eine städtebaulich und architektonisch hochinteressante Anlage und ist gleichzeitig von dem gesellschaftlichen und städtischen Wandel der letzten Jahrzehnte geprägt. Mit der künstlerischen Neugestaltung aller Säulen in der Neustädter Passage entsteht im Rahmen des Festivals ein einzigartiges kooperatives Gesamtkunstwerk für das Zentrum Halle-Neustadts. 

„48 Säulen der Gesellschaft – Ein kooperatives Kunstfestival für 60 Jahre Halle-Neustadt“ ist ein Kunstprojekt der Freiraumgalerie – Kollektiv für Raumentwicklung in Trägerschaft des Wall & Space e.V. Wir danken den Förder*innen des Projekts, der Stadt Halle (Saale), dem Fonds Soziokultur, der Wüstenrot Stiftung und Caparol.

48 Säulen der Gesellschaft: Programm

Im September 2024 werden im Rahmen des Kunst- und Kulturfestivals „48 Säulen der Gesellschaft“ alle Säulen in der Neustädter Passage gestaltet. Das Festival hält zusätzlich ein spannendes Programm bereit:

Workshop: Farbe im Fokus mit Hannah Prinz
Dienstag, 03.09.2024, 14:30 – 17:00 Uhr
Was passiert, wenn wir über Farben nachdenken? Wir experimentieren mit Farben und schaffen zusammen eine große, farbenfrohe Fläche. Dabei erfahren wir, wie es sich anfühlt, selbst kreative Akzente im Stadtraum zu setzen. Was ihr dafür benötigt: Kleidung, die Farbe abbekommen darf und Freude am Malen.
Für alle von 6 bis 99 Jahre. Keine Voranmeldung notwendig. Treffpunkt ist vor der Passage 13.

Workshop: Der Weg ist das Spiel mit Simon Kurze
Freitag, 13.09.2024, 14:00 – 18:00 Uhr
Stadt ist charakterisiert durch monofunktionale Räume, absolute Nutzungsangebote, eine betonierte, unveränderbare Realität und die reduzierte Wahrnehmung von Natur und Umwelt. Wir wollen mit Hilfe von temporärer Farbe vorhandene Orte verändern, bespielbar machen, zur Inbesitznahme auffordern und das Auge für unsichtbare Spielräume schärfen.
Für alle von 6 bis 99 Jahre. Keine Voranmeldung notwendig. Treffpunkt ist vor der Passage 13.

Party: Ping Pong Beat Bash
Mittwoch, 18.09.2024, 14:00 – 17:00 Uhr

Wir feiern eine Tischtennisparty vor der bunten Kulisse der neu gestalteten Säulen. Kellen und Bälle gibt’s vor Ort, eigene können aber auch gern mitgebracht werden.
Für alle Tischtennisfans! Keine Voranmeldung notwendig. Treffpunkt ist vor der Passage 13.

Einweihung: feierlicher Abschluss des Festivals
Freitag, 27.09.2024, 14:00 – 19:30 Uhr

Die feierliche Einweihung des Gesamtkunstwerkes schließt das Festival mit einem reichhaltigen Programm in der Neustädter Passage nahe der Passage 13 ab. Wir laden Sie herzlich ein, die Einweihung gemeinsam mit uns und allen Beteiligten zu begehen:

14:00 – 16:30: Möbelbau-Workshop mit Design Studio “Wert der Dinge”:

“Schon mal ein Möbel selbst gebaut ? In diesem Workshop bauen wir
zusammen Hocker. Du lernst, wie man bohrt, schraubt und schleift.”

15:00 – 16:00: Führungen durch das neue Kunstwerk “48 Säulen der Gesellschaft”:

Gemeinsam wollen wir das neue Kunstwerk vorstellen und bestaunen.
Nach vier Wochen Festival stellen wir die spannendsten Geschichten und lustigsten Anekdoten aus der Entstehung des Kunstwerks vor.

16:30 – 17:00: feierliche Einweihung des Kunstwerks “48 Säulen der Gesellschaft”
mit Redebeiträgen der Stadt Halle (Saale) und der Freiraumgalerie.

17:00 – 18:00: Gesprächsrunde: Säulen der Gesellschaft – was trägt die Neustädter Passage in die nächsten 60 Jahren?

18:00 – 19:30: Musik mit DJ KOOL K

ab 19:30: Yalla Bühne Live-Konzert mit  “FROHE ZUKUNFT”

Alle Programmpunkte sind kostenfrei, es ist keine Voranmeldung notwendig. Standort der Einweihung ist nahe der Passage 13.

Wir freuen uns auf zahlreiches Erscheinen!

„48 Säulen der Gesellschaft – Ein kooperatives Kunstfestival für 60 Jahre Halle-Neustadt“ ist ein Kunstprojekt der Freiraumgalerie – Kollektiv für Raumentwicklung in Trägerschaft des Wall & Space e.V. Wir danken den Förder*innen des Projekts, der Stadt Halle (Saale), dem Fonds Soziokultur, der Wüstenrot Stiftung, der Volksbank Halle (Saale) eG und Caparol.

BeamerHacks GIANT

Bei BeamerHacks GIANT haben wir mit und für Mädchen und jungen Frauen in ihrem Wohn- und Lebensumfeld Halle-Neustadt einen mehrtägigen Projektionsmapping-Workshop organisiert. Gemeinsam mit dem Kinder-, Jugend- und Familienzentrum „Dornröschen“ haben wir zu dem Workshop eingeladen. Zuerst wurde ein Green Screen aufgebaut, Kamera-Grundkenntnisse wurden vermittelt und Portraitfotos sowie kleine Videosequenzen voneinander angefertigt, die Hobbys und Interessen verdeutlichen. 

Dann wurden die Fotos und Videos mit den Projektionssoftwares mapmap und resolume bearbeitet und auf Ecken und Wände projiziert. Coole Effekte wurden ausprobiert, Bilder übereinandergelegt, Farben verändert, das freie Ausprobieren mit der Software und das gegenseitige Helfen standen im Vordergrund. 

Beim letzten Treffen wurden alle Projektionen gezeigt, dazu gab es Musik, Limo und Chips und die Ergebnisse wurden gemeinsam gefeiert.

Ursprünglich hatten wir geplant, mit allen rauszugehen und dort an Hausfassaden zu projizieren. Allerdings lag uns nicht von allen Teilnehmer:innen die Fotoerlaubnis der Erziehungsberechtigten vor. Wenn wir bei zukünftigen Veranstaltungen die Erlaubnis vorliegen haben, kann die neu entstandene Medienkunst an riesigen Hausfassaden in Halle-Neustadt erstrahlen. Dann wird es „Showtime“ heißen, wenn das selbst medial Geschaffene gemeinsam auf großer Bühne dem Kiez präsentiert wird.

Wir bedanken uns ganz herzlich für die finanzielle Unterstützung bei Aktion Mensch und Deutsche Telekom Stiftung.

Beyond Plattenbau

Das Projekt Beyond Plattenbau widmete sich dem Ziel, bestehende Vorurteile und Klischees über Halle-Neustadt zu hinterfragen und einen neuen Blick auf den Stadtteil zu ermöglichen. Mit partizipativen Ansätzen und kreativen Methoden wurden Bewohner:innen von Halle-Neustadt aktiv in den Prozess eingebunden, um ihre Perspektiven sichtbar zu machen und eine differenzierte Auseinandersetzung mit dem Image des Stadtteils anzuregen.

Zu Beginn des Projekts wurden Spaziergang-Interviews mit Bewohner:innen durchgeführt. Gemeinsam mit den Teilnehmenden erkundeten wir die Stadt und hörten ihre Geschichten, Meinungen und Eindrücke. 

Im Anschluss fanden drei thematische Workshops statt, die sich an Kinder und Jugendliche aus Halle-Neustadt richteten.In den Workshops wurden die häufigsten negativen Zuschreibungen kreativ und kritisch bearbeitet. 

Die Ergebnisse der Spaziergang-Interviews und Workshops mündeten in einer interaktiven Ausstellung. Die Besucher:innen waren eingeladen, sich durch verschiedene Stationen aktiv einzubringen und ihre eigenen Perspektiven auf den Stadtteil zu ergänzen.

Beyond Plattenbau setzte ein starkes Zeichen gegen die Stigmatisierung von Halle-Neustadt. Durch die partizipativen Formate konnten die Bewohner ihre Geschichten erzählen, ihre Umgebung neu bewerten und Klischees hinterfragen. Die Ausstellung bot eine Gelegenheit, diese Perspektiven in den öffentlichen Diskurs einzubringen und das Image des Stadtteils positiv zu beeinflussen.

Vielen Dank an die Deutsche Stiftung Ehrenamt und Engagement und die Lotto Stiftung Sachsen-Anhalt für die Förderung des Projekts

Blockparty Am Treff

Sommeredition der Blockparty Am Treff mit Breaking und viel Musik

Vor Ort ist ein neues Wandgemälde des Künstlerduos APHENOAH – APHE (Oliver Hollatz) und NOAH (Noah Kauertz) – entstanden, das an dem Tag eingeweiht wird.

Aus Mannheim sind die Musiker @rhymes.trs & friends mit live Funk in ihren Koffern angereist. Aus der restlichen Republik kommen Breaker:innen, um gemeinsam den Dancefloor abwechselnd und spontan zu betanzen. Das ist eine Cypher Jam, eine durchlaufende Dancesession mit nur einer einzigen Regel – Achtsamkeit und gegenseitiger Respekt! Wer Lust bekommt, sich selbst im Breaking auszuprobieren, nimmt einfach vor Ort am Breaking-Workshop für Anfänger:innen teil.

Außerdem erwarten euch verschiedene Kreativaktionen für Groß und Klein von 16.00 bis 21.30 Uhr. Kommt vorbei! Der Eintritt ist frei!

Die Blockparty wird organisiert vom Wall & Space e.V., der Freiraumgalerie und Breathe in Break out.

Viele lokale Akteur:innen wirken bei der Blockparty mit, unter anderem das Quartiermanagement Halle-Neustadt, Streetwork Halle (Saale), das Restaurant Baba Ghanoush und der Edeka Am Treff, vielen Dank für euer Engagement!

Blockparty Am Treff in Halle-Neustadt
16.08.2024
16.00 bis 21.30 Uhr
Eintritt ist frei

Unsere Projektarbeit ist nur möglich dank verschiedener Förderungen. Wir danken der Aktion Mensch, der Freudenberg Stiftung und der Stadt Halle für Ihre vertrauensvolle Unterstützung!

Community Art Center

Das Viertel südliche Neustadt ist bekannt für Leerstand und Stigmatisierung, aber auch für seine Lebendigkeit und hohen Anteil an Bewohner*innen mit Migrationsbiografie – und das macht es für Kunst im öffentlichen Raum so spannend. Kann es uns gelingen, die vielen Flächen, Plätze, Wände, Menschen und Ideen für spartenübergreifende Kunstprojekte zu gewinnen, wo Theater, Muralismus, Urban Dance, Weltmusik und Virtual Reality zusammenfliessen?

Die vielversprechende Antwort darauf liegt für uns in der Gründung eines Community Art Centers, also einem permanenten Ort für Kunst im Viertel. Er soll als Anlaufstelle, Magnet, Galerie, Bühne und Netzwerk für ein Publikum fungieren, dass momentan noch auf besorgniserregende Weise mit Kunst und Kultur unterversorgt ist. Dabei sollte das erste Projektjahr 2024 dazu dienen, ein Logo für das CaC zu entwickeln und drei Projekte im öffentlichen Raum umzusetzen, die sich mit Themen des Quartiers auseinandersetzen.

Negative Plattenbaustereotypen lassen sich dekonstruieren und kreativ transformieren. Deswegen arbeiteten wir mit dem Künstler Martin Schuster (www.martinschuster.net) zusammen. Mit Kindern des Viertels sammelte er Müll, den die Bewohner*innen als störend empfanden, um ihn in Skulpturen umzuwandeln. Die ‚Müllmonster‘ wurden anschließend im Rahmen des “Zurück in die Zukunft – Ein Spielstraße” Festivals (www.kaleidoskop-suedpark.de) präsentiert. Im Oktober 2024 treten die Monster nochmals auf der Ausstellung “Beyond Plattenbau” in Erscheinung, wenn Themen wie Stigmatisierung von Plattenbauten bearbeitet werden.

Im Mittsommer verwandelten wir die südliche Neustadt in einen Spielplatz, in dem starre Alltagsperzeptionen mit frischen Gedanken gelockert und um fantasievolle Visionen erweitert wurden. Der im Viertel aufgewachsene Street Art Künstler Mike Okay (www.mikeokay.com) verarbeitete hier Erinnerungen und Anekdoten aus seiner Kindheit und Jugend in Form von lyrischen Texten und kleinteiligen Street Art-Bildern, die auf rege Resonanz der Bewohnerschaft trafen. Durch einen QR-Code, der auf Aufklebern im Viertel verteilt wurde, verbreiteten sich die Erzählungen des Künstlers.

freiraumgalerie.com/suedparkokay.pdf

Am 16. August, zelebrierten wir die kulturelle Vielfalt des Viertels mit einer Blockparty, bei der die Bewohner*innen hautnah die Kraft von Community Art spüren konnten.Mit arabischen Essen, zubereitet von den Bewohner*innen, einer Breakdance-Jam, Mitmach-Aktionen für Kinder und Familien sowie der Vernissage einer großflächigen Wand des Muralismus-Kollektivs Aphenoah (www.aphenoah.com), tauchten wir für einen Tag den neuralgischen Punkt des Viertels “Am Treff” in einen Ort des visuellen und tänzerischen Dialogs. Eine Liveband aus Mannheim sorgt für groovige Rhythmen, zu denen sich eingeladene Tänzer*innen aus Berlin, Dresden, Braunschweig, Leipzig, Venezuela und natürlich Halle bewegten. Der rituelle Raum des Cyphers sorgte dafür, dass die Zuschauer nicht passive Konsumenten von Kultur sind, sondern sich unmittelbar am Geschehen beteiligten. Die Blockparty war ein gemeinsames Projekt des CaC, des Wall & Space e.V, der Freiraumgalerie und des Breathe In – Break Out!



„Impulsgebung für den Aufbau eines Community Art Center Südliche Neustadt“ ist ein Projekt des Wall & Space e.V. Wir danken den Förder*innen des Projekts, der Freudenberg Stiftung.

Smart City Halle (Saale)

Ecken entdecken

Geht raus, begebt euch auf Umwege und macht euch bereit für zufällige Begegnungen und kleine Abenteuer.

Ob zu Hause, im Urlaub oder anderswo: Alles, was ihr braucht, um eine Stadt oder einen Stadtteil zu erkunden, ist bei Ecken entdecken entweder schon vor Ort oder im Spiel enthalten. Das Spiel funktioniert am besten in einer belebten städtischen Umgebung. 

Für Kinder, für Erwachsene, für alle. Ecken entdecken macht in kleinen und größeren Gruppen Spaß. Wir empfehlen eine Gruppengröße von drei bis zehn Personen.

Mit Aktionskarten entdeckt ihr neue Ecken und lernt die Menschen besser kennen, mit denen ihr zusammen spielt.

Egal ob ihr 30 Minuten oder zwei Stunden Zeit habt, das Spiel ermöglicht einen spannenden Zeitvertreib in einer bekannten oder unbekannten Stadt. Zu dritt oder in einer Gruppe: Ecken Entdecken passt einfach immer.

Wir haben das Spiel mit unterschiedlichen Gruppenkonstellationen und in verschiedenen Städten Probe gespielt, um möglichst viele Perspektiven bei der Spielentwicklung zu berücksichtigen.

Das Spiel ist zweisprachig (Deutsch und Englisch).

Sehr gerne kommen wir zu einem Workshop rund um das Thema “Stadt entdecken” vorbei und betten das Spiel in einen Workshop ein. 

Spielzeit: 1 Minute bis 1 Tag
Anzahl Spielende: 1 bis 100
Alter: 1 bis 100

Das Spiel ist für 55 Euro, inkl. 7% Mehrwertsteuer plus Versandkosten (5,00 €), bei uns zu erhalten. Die erste Auflage ist limitiert auf 100 Exemplare. Die Einnahmen fließen komplett zurück in unsere Bildungsarbeit. 
Zum Bestellen schickt uns eine Mail an info@wallandspace.org.

Viel Spaß beim Ecken entdecken! 

Idee, Konzeption & Umsetzung: Franziska Dusch & Ina Treihse
Beratung, Realisation, Illustration & Gestaltung: Tim Rogasch | Spiel- und Lerndesign
Übersetzung ins Englische | Translations: Lyam Bittar & Katherine Bodner 

Lektorat: Wissenschaftslektorat Zimmermann 

Produktfotos:  Yvonne Most

Wir bedanken uns ganz herzlich für die Unterstützung bei der Deutschen Postcode Lotterie!

Blockparty Am Treff

Unter Blockparty verstehen wir ein kleines Event, was für einen Tag plötzlich im städtischen Raum aufpoppt: Musik, kreative Mitmachaktionen, Essen, Trinken, entspannte Atmosphäre und viele Menschen aus dem Kiez treffen aufeinander!

Besonders kulinarisch war im Herbst Am Treff viel geboten. Zusätzlich zum bestehenden gastronomischen Angebot, tischte die Nachbarschaftsfrühstücks-Gruppe des Quartiersmanagements und die solidarische Kochgruppe auf. Ein Highlight stellte die Mitmach-Aktion Schnippel-Disko dar: zu mitreißender Musik einer Trommelgruppe bereiteten die Anwohner:innen und Besucher:innen des Festes gemeinsam ein Suppe zu, die im Anschluss gemeinsam verköstigt wurde.

Aber auch weitere Mitmachangebote und gemeinsame Erlebnisse kamen nicht zu kurz. So wurden Ideen gesammelt für die Gestaltung eines Leuchtschriftzugs und in einem Workshop zum Thema Biographie darüber gesprochen, welche die individuellen Lieblingsorte der Bewohner:innen sind. Auf diese Weise sammelten sich einige biographische Details der Halle-Neustadter:innen zusammen.

Die einladende Dekoration des Straßenfestes hatte ebenso ihren Anteil an der ausgelassenen Stimmung des Festes. Mithilfe einer Vielzahl von Stoffen und einer Holzkonstruktion entstand eine Wohnzimmeratmosphäre im Freien. Die Teilnehmer:innen konnten so in entspannter Umgebung zusammenkommen, interagieren und die offene Atmosphäre genießen.

Diese Aktionen trugen dazu bei, den öffentlichen Raum Am Treff zu beleben und eine vielseitige Atmosphäre zu schaffen, die die Vielfalt der Gemeinschaft in Halle-Neustadt widerspiegelte. Für die Bewohner:innen und Besucher:innen bot die Blockparty eine schöne Gelegenheit um zusammenzukommen und gemeinsam zu feiern!

Fotos: Stephan Retzlaff

Blockparty Ernst-Abbe-Str.

Unter Blockparty verstehen wir ein kleines Event, was an einem Tag plötzlich in der Stadt aufpoppt: Musik, kreative Mitmachaktionen, Essen, Trinken, entspannte Atmosphäre und viele Menschen aus dem Kiez treffen aufeinander.

Zur Blockparty in der Ernst-Abbe-Str. im September 2023 drehte sich alles um das Thema Sehen, Wahrnehmen und optische Illusionen. 

Ein Höhepunkt des Straßenfestes war die Einweihung des Wandbildes „Schrumpfen und Wachsen“. Inspiriert von Strukturfassaden aus der DDR, bringt das Kunstwerk nicht nur optische Täuschungen und Farbe in die Straße, sondern erinnert auch an den Namensgeber der Straße, den Optiker Ernst Abbe. 

Das Deutsche Optische Museum aus Jena führte in die Geheimnisse der Optik ein, während vielfältige Mitmach-Aktionen für kreatives und spielerisches Entdecken sorgten.

Gemeinsam mit dem Begegnungs- und Beratungs-Zentrum „lebensart“ e.V. und dem Kinder-Jugend- und Familienzentrum „Dornröschen“ wurde ein Zeichen für Vielfalt gesetzt. Rollenklischees wurden gebrochen, und die Straße wurde zu einem Ort der Offenheit und Toleranz.

Der Allgemeine Behindertenverband Halle e.V. ermöglichte es, die Welt durch andere Augen zu sehen. Attrappen vermittelten eindrücklich, wie es ist, die Welt eingeschränkt wahrzunehmen. 

Natürlich gehörte zu einer anständigen Blockparty auch die Yalla-Bühne, die für musikalische Unterhaltung sorgte. Essen und Trinken wurden bereitgestellt, und lokale Graffiti-Artists verwandelten die Straße mit Farben und Formen.

Fotos: Stephan Retzlaff

Pop Up Bistro Day

Angelehnt an den internationalen „Restaurant Day“ eröffnen Privatleute für einen Tag ihr eigenes „Restaurant“ oder ein Bistro und laden Andere zu sich ein. Die Ursprungsidee stammt aus Finnland und belebt mit einfachen Mitteln den öffentlichen Raum.

 Der Pop-Up-Bistro-Day in Magdeburg ermuntert Menschen vor ihrer Wohnungstür, aus dem Fenster, im Vorgarten oder einfach auf dem Gehweg ein eigenes kleines Bistro zu eröffnen und Mitmenschen das Beste aus der eigenen Küche anzubieten.

 Niedrigschwellig, kommunikativ und den Kiez mit wenig Mitteln belebend, funktioniert dieses Veranstaltungsformat schon mittlerweile im dritten Jahr in Folge.

 Ob selbstgemachte Limonade, syrische deftige Spezialitäten oder vegane Schokomuffins, Menschen kommen beim Pop-Up-Bistro-Day sehr einfach miteinander in Kontakt und haben auch nach der Veranstaltung einen Grund, sich bei einem zufälligen Wiedersehen zu grüßen und für einen Plausch stehen zu bleiben.
 Unabhängig aus welcher sozialen Bubble die Nachbar:innen sind, das Veranstaltungsformat vereint mit seiner „Kiezliebe“ die Menschen und unterstützt dabei Vorurteile abzubauen und ermöglicht Gespräche.


 Fotografin Giovanna Veronica Gahrns

Kooperatives Passagemanagement

Der Wall & Space e.V. ist seit 2022 Teil eines Kooperativen Passagemanagements in der Neustädter Passage. Gemeinsam mit seinen lokalen Kooperationspartner*innen bildet er eine Koordinationsstelle für die Akteur*innen des Neustädter Stadtteilzentrums und trägt auf vielfältige Weise zur Aufwertung und positiven Weiterentwicklung der Passage bei.

Das Kooperative Passagemanagement ist ein Zusammenschluss aus Wall & Space e.V., Kulturbühne Neustadt e.V., Wert der Dinge, Freiraumgalerie – Kollektiv für Raumentwicklung und Passage 13. Zu den gemeinsamen Aufgabenfeldern zählen unter anderem folgende Tätigkeiten:

– Aufbau und Steuerung von Kommunikations- und Kooperationsstrukturen

– Aktivierung lokaler Akteur*innen zu eigenem Engagement und der Initiierung eigener Projekte

– Öffentlichkeitsarbeit, Imageaufwertung und positive Identifikation mit der Neustädter Passage als Stadtteilzentrum

– Bildungs-, Soziokultur- und Veranstaltungsprogramm der lokalen Einrichtung Passage 13

– Kunst im öffentlichen Raum

– kreative Bau-Aktionen und Freiflächenbespielung

Die Ergebnisse und Handlungsempfehlungen des ersten Projektjahres sind in einem Maßnahmenkonzept zusammengefasst. Dieses ist auf der neu erstellten Homepage der Passage Neustadt zum Download verfügbar (coming soon).

BEAMERHACKS

In einer mehrtägigen Workshopreihe haben wir mit Kindern und Jugendlichen das Projekt BeamerHacks durchgeführt. Am Anfang gab es eine Einführung in die Fotografie: Wie entsteht ein gutes Bild, worauf muss ich achten und von wo kommt eigentlich gerade das Licht?

Parallel wurde in Kleingruppen erarbeitet, was die Teilnehmenden gerne machen und gut können und wie das am besten als Pose auf einem Foto dargestellt wird. Am Handy zocken, kochen, Inline-Skates fahren, Klavier spielen… wurden als Pose dargestellt und von anderen Teilnehmenden fotografisch festgehalten.

Anschließend wurde beschlossen, welches Portraitbild das beste/liebste ist und am Laptop mit einem Bildbearbeitungsprogramm bearbeitet. Das überarbeitete Bild wurde mit einem Beamer auf eine Leinwand gestrahlt und mit Bleistift abgezeichnet.

Im letzten Schritt wurde, je nach eigenem Farbwunschkonzept, das eigene Bild mit Acrylfarben ausgefüllt. In einer Vernissage wurden die vollendeten Kunstwerke stolz wie Bolle präsentiert und die Teilnehmenden haben Zertifikate erhalten, die zusammenfassen, was sie alles in den letzten Wochen gemacht und gelernt haben.

Aus einer Pose wurde ein Foto, wurde eine Beamerprojektion, wurde ein Kunstwerk, wurde ein BeamerHack!

Wir bedanken uns herzlich für die finanzielle Unterstützung bei Aktion Mensch und Deutsche Telekom Stiftung

DISKODISKO

Unser Plan war, einen niedrigschwelligen Workshop zu konzipieren mit kostengünstigen und nachhaltigen Materialien. Wir wollten während des Workshops mit den Kindern und Jugendlichen aus dem Stadtteil einfach ins Gespräch kommen und nicht abgelenkt sein durch zu komplexe Herstellungsvorgänge.

Wir sind sehr zufrieden, wie der Workshop abgelaufen ist. Unsere Wahl fiel auf alte CDs als Hauptmedium. Nach einem kleinen Aufruf via Social Media bekamen wir hunderte CDs geschenkt, zusätzlich etwas Draht und als Grundlage Kaninchenzaun und schon hatten wir unsere Materialien für diesen Workshop zusammen. Die Teilnehmenden und wir unterhielten uns über Musik, die Schule, den Ausbildungsplatz und den Stadtteil, währenddessen liefen deren Lieblingshits und die Stimmung an diesem Sommertag war wunderbar.

Nachdem wir etwa 10 m Meter Diskovorhang zusammen geknüpft haben, hingen wir 2 Bahnen auf und stellten in die Mitte einen DJ-Pult. Eine professionelle DJane legte anschließend Musik auf, die Teilnehmenden ließen sich die Technik etwas näher erklären und angelockt von der Musik, kamen mehr Menschen angeschlendert.
Zufrieden bestaunten wir unser Tageswerk, tanzten, tranken Limonade und freuten uns, wie schön wir eine Einkaufspassage mitten in Halle-Neustadt gestaltet haben.

#reclaimthestreets #kreativeStadtteilentwicklung #upcyling #urbanesLernen

Stadtgeschichten

Was geht eigentlich in den Köpfen anderer Menschen vor, wenn sie durch die Stadt laufen? Was sind ihre Lieblingsstellen, Orte an denen sie sich unwohl fühlen und Plätze, an denen viele Erinnerungen hochkommen? Mit dem Spiel “Stadtgeschichten” kommst du schnell mit anderen ins Gespräch. Ob im Arbeitsteam, am Anfang des Teamtreffens oder auf der Klausurtagung. Ob im Stadtplanungsamt, im Mehrgenerationenhaus oder bei einem Bildungsträger. Ob in der kleinen oder großen Familienrunde oder einfach mit Freund:innen. Die 33 bunten Motiv-Karten inspirieren über das Zusammenleben in der Stadt ins Gespräch zu kommen. 

Es gibt verschiedene Möglichkeiten die Spielkarten zu nutzen. Zwei konkrete Spielvorschläge sind im beiliegenden Booklet erläutert, die Karten können aber auch einfach als farbenfrohe Inspiration genutzt werden. Beim Spielvorschlag 1 mit dem Titel “Es war einmal Noa…” versetzen sich die Spielenden in eine fiktive Person namens Noa und alle tragen einen Teil dazu bei, eine Geschichte zu erfinden, was Noa in der Stadt erlebt. Beim zweiten Spielvorschlag “Vergangenheit/ Gegenwart/ Zukunft” wird zusätzlich zu den 33 Motivkarten auch mit 3 Zeitkarten gespielt. Nacheinander erhält jede Person die Zeitkarten und zieht 3 Motivkarten. Entsprechend der Zeit- und Motivkarte assoziiert jede Person und berichtet von persönlichen passenden Erfahrungen oder auch von Geschichten Anderer.

In die Spielentwicklung waren jüngere und ältere Personen aktiv eingebunden. Die Auswahl der Motive und Titel der Karten, sowie die Spiellogiken hat dementsprechend generationsübergreifend stattgefunden und spricht dadurch viele an.

Das Spiel ist im Rahmen einer Projektförderung von Beqisa, der Beratungsstelle zur kommunalen Quartiersentwicklung in Sachsen-Anhalt, entstanden. 

Konzept: Amt für Wunschentwicklung und Wall & Space e.V.

Gestaltung: Amt für Wunschentwicklung

Das Amt für Wunschentwicklung ist ein Kollektiv für Vermittlung und Gestaltung.

Ein herzliches Danke geht auch an die Fotografin Yvonne Most, die die wunderbaren Produktfotos gemacht hat.

Das Erzählspiel entspricht unserem Vereinszweck mit und durch kreative Methoden, Menschen zu ermächtigen, Stadtraum bewusst wahrzunehmen und mitzugestalten. 

Sehr gerne kommen wir auch zu einem Workshop rund um das Thema “Stadt entdecken” vorbei und betten das Spiel in einen Workshop ein. 

Das Spiel ist für 40 Euro, inkl. 7% Mehrwertsteuer plus Versandkosten, bei uns zu erhalten. Die erste Auflage ist limitiert auf 50 Exemplare. 

Zum Bestellen schickt uns eine Mail an info@wallandspace.org.

CityHacks

Der Projekttitel CityHacks ist angelehnt an den Begriff „Lifehacks“. Lifehacks sind simple Kniffe, die das Alltagsleben erleichtern. Unter Hacks verstehen wir keinesfalls bösartige Computerangriffe, sondern das kreative Verändern vorhandener urbaner Strukturen. Mit CityHacks wollen wir junge Menschen empowern, ihr städtisches Umfeld mit geringfügigen Veränderungen lebenswerter zu gestalten. Auf diese Weise lernen sie spielerisch, an gesellschaftlichen Prozessen teilzuhaben, und erleben Selbstwirksamkeit.

Eine Herangehensweise von CityHacks ist es, Medien zu verwenden, die Kinder und Jugendliche kennen und schätzen – das können Computerspiele, Apps, Bücher, Filme oder Serien sein. Mit diesen Medien arbeiten wir mit den Teilnehmenden und entwickeln daraus Aktionen für den öffentlichen Raum.

Wir sehen viele Ansatzpunkte, mit Kindern und Jugendlichen das Erlebte in den öffentlichen Raum zu tragen. Das kann ein Computerspiel sein, das analog auf Straßen und Plätzen nachgespielt wird. Oder eine Hauswand, die gemeinsam angemalt wird, damit sie den perfekten Hintergrund für eine eigene TikTok-Performance bildet. Oder eine Brachfläche, auf der Urban-Gardening-Experimente aus YouTube-Videos getestet werden.

Allen Aktionen gemeinsam ist, dass zusammen im öffentlichen Raum etwas kreativ ausprobiert wird, wodurch Kinder und Jugendliche in ihren Persönlichkeiten gestärkt und ihnen neue Perspektiven eröffnet werden.

Unsere Zielgruppen sind junge Menschen bis 27 Jahre aus Stadtteilen in Halle (Saale), in denen viele Familien mit geringem Einkommen und Migrations- bzw. Fluchtbiografie leben. Mit regelmäßigen Workshops und spontanen Aktionen wollen wir mit CityHacks drei Jahre lang mit Kindern und Jugendlichen arbeiten.

Auf den Punkt gebracht bedeutet CityHacks: Spiele entwickeln, Stadtraum gestalten und Potenziale bei Kindern und Jugendlichen entfalten.

Projektlaufzeit: 01.03.2022 – 28.02.2025

Wir freuen uns über die Projektförderung durch die Aktion Mensch! Möglich machen diese Förderung die rund vier Millionen Menschen, die an der Soziallotterie teilnehmen. Als private Förderorganisation im sozialen Bereich in Deutschland fördert die Aktion Mensch Projekte, die die Lebensbedingungen von Menschen mit Behinderung, Kindern und Jugendlichen verbessern und das selbstverständliche Miteinander in der Gesellschaft fördern.

39112POPUP

Der Ambrosiusplatz liegt im Magdeburger Stadtteil Sudenburg, der oft auch mit einem Augenzwinkern Sudenbronx genannt wird. Obwohl Sudenburg nur 10 Minuten per Straßenbahn vom Ausgehviertel Hasselbachplatz entfernt liegt, einen schönen Altbaubestand und günstige Mieten aufweist, viele Einkaufsmöglichkeiten bietet und attraktiven Mikrokiezflair hat, gehört er nicht zu den beliebten Stadtvierteln zum Ausgehen und Wohnen. Der Stadtteil ist sehr divers, viele Menschen unterschiedlicher Herkunft und Altersstruktur, Ur-Sudenburger:innen, Zugezogene, Familien und Student:innen leben dort zusammen. Ein Projektziel war,den Stadtteil zu beleben, Menschen zusammen zu bringen, die Aufenthaltsqualität des Ambrosiusplatz zu erhöhen und einen positiven Imagewandel zu unterstützen.

Das Projekt 39112PopUp fand an zwei Samstagen im Juli 2021 statt und hat sich auf die Fahnen geschrieben, das Potential vom Ambrosiusplatz sichtbar zu machen.

Der Ambrosiusplatz liegt zentral im Stadtteil, mit der Ambrosiuskirche als Wahrzeichen, deren Außenfassade mittlerweile im vierten Jahr saniert wird. Ein Großteil der Außenfassade der Kirche leuchtet schon im frisch sanierten hellen Kalkstein, der vordere Hauptbereich ist zum Veranstaltungszeitpunkt noch komplett eingerüstet. Der erste Samstag statt unter dem Motto URBAN ART, es fanden ein Stencil- und Graffiti-Workshop statt, am Bauzaun der Kirche wurden Kunstwerke ausgestellt, die Ecken Sudenburgs künstlerisch darstellten. Am zweiten Samstag hieß es URBAN GREEN und URBAN SPORT! Urban Boule auf dem Rollrasen, Tischtennis und Urban Yoga standen auf dem Programm, sowie ein Seed-Bomb-Workshop und eine Pflanzentauchbörse um die eigenen vier Wände oder den Kiez zu begrünen.

Die beiden äußeren Seiten des Platzes wurden optisch mit Wimpelketten verbunden und ein großes Sonnensegel gab dem Platz einen Mittelpunkt. Kleine kreative Mitmach-Aktionen für alle Altersgruppen, Musik und Kuchen flankierten die Angebote. Durch die auffällige Ausgestaltung des Platzes und weil alle Angebote kostenfrei genutzt werden konnten, stoßen Menschen zufällig zu dem Event hinzu oder kamen gezielt zu den über Social Media und der Lokalpresse beworbenen Kreativ-Angeboten, flanierten über den Platz und verweilten. Viele Menschen waren begeistert und fragten, wann es mit der 39112PopUp-Reihe weitergeht und möchten sich dann ehrenamtlich einbringen. That’s how we love it!

#reclaimthestreets

Mehr Impressionen sind zu finden auf:

https://www.instagram.com/39112popup/


Das Projekt wurde durch das Kulturbüro der Landeshauptstadt Magdeburg finanziert.

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Urbane Sitzskulptur

Auf einer Brache neben dem Hallenser Bürgertreff in Freiimfelde haben wir gemeinsam mit jungen Menschen aus dem Stadtteil eine Sitzskulptur entworfen und gebaut. Über mehrere Tage hinweg haben die Kinder und Jugendliche mit unserem Team gemessen, gesägt, geschraubt, gebohrt und ihr Werk schließlich angemalt. 

Die Teilnehmenden sind stolz auf ihre Sitzskulptur, haben sich einen eigenen Ort zum Chillen geschaffen und ganz nebenbei ein Stück ihres Stadtteils aufgewertet. Der Workshop wurde gefördert von Aktion Mensch.

ha:neo

Pro Jahr entsteht eine großflächige Fassadengestaltung in Halle-Neustadt. Damit werden zeitgenössische Denkmäler moderner Wandmalerei geschaffen, die als Instrument einer kreativen Stadtplanung zur langfristigen positiven Entwicklung Halle-Neustadts beitragen. In Zusammenarbeit mit einem eigens gegründeten Beirat und Künstler*innen entstehen langlebige und lokal sowie international relevante Kunstwerke. Innovative Beteiligungsformate machen die Wände und die Flächen davor als Orte der Beteiligung und Interaktion erlebbar und ermöglichen nachhaltige Umgestaltung. ha:neo knüpft explizit an die ursprünglichen Planungen Halle-Neustadts an, die schon zu DDR-Zeiten eine flächendeckende künstlerische Gestaltung des öffentlichen Raums vorsahen und diese Vision mit zahlreichen Wandmalereien, Strukturelementen und Plastiken umsetzten.

Das Projekt entsteht in enger Zusammenarbeit mit der Freiraumgalerie – Kollektiv für Raumentwicklung.

Das ha:neo-Gesamtkonzept entwirft verschiedene Gestaltungsszenarien für Halle-Neustadt und legt fünf zentrale Leitlinien fest, unter denen die großflächigen Wandbilder entstehen sollen. Diese lauten wie folgt und befassen sich mit folgenden Themen:  

STADT

  • Gesamtbild, Architektur und Anlage Halle-Neustadts
  • Geschichte, Gesellschaft und aktuelle Lage Halle-Neustadts
  • Halle-Neustadts Tradition von Kunst im öffentlichen Raum
  • Beziehung Halle-Neustadts zu umliegenden Stadtteilen, v.a. in Richtung Halle-Innenstadt

RAUM

  • Inhalte und Funktionen des öffentlichen Raumes um ein geplantes Kunstwerk herum
  • umliegende Gebäude und zukünftige Bauvorhaben
  • Sichtachsen, Lichtstimmungen und Geräuschkulissen
  • Verkehrssituationen: Nutzungen, Häufigkeiten und Geschwindigkeiten
  • detaillierte Raumanalyse aus verschiedenen Winkeln und Höhen

WAND

  • baulich-physikalische Beschaffenheit und mineralische Zusammensetzung der Fassade und Oberfläche
  • baurechtliche Vorgaben
  • Materialplanung

MENSCH

  • Bevölkerungszusammensetzung im Umfeld eines geplanten Kunstwerks und Halle-Neustadt insgesamt
  • Bürger*innenbeteiligung
  • Identifikation mit Kunstwerk, Nachbarschaft, Halle-Neustadt und ha:neo-Themen
  • Kontakt und Austausch der Bevölkerung mit beteiligten Künstler*innen

ZEIT

  • Vorbereitungstreffen und Artist-in-Residence-Programm mit beteiligten Künstler*innen
  • Langlebigkeit der Kunstwerke und deren Verankerung in Stadtgeschehen
  • Stadtteilführungen, Workshops und Zusammenarbeit mit Schulen und anderen Bildungseinrichtungen
  • Dokumentation, Weiterentwicklung und Archivierung

WALL & SPACE

  • Beteiligungsformate und Datenerhebung vor den potentiell zu gestaltenden Flächen und im näheren Umfeld
  • temporäre Flächengestaltung als kommunikative und aufmerksamkeitssteigernde Intervention
  • Workshops, begleitendes Kulturprogramm und Einweihung während bzw. nach Gestaltungsprozess

Zusammen mit dem Team der Freiraumgalerie wird eine der 2021 zu gestaltenden Aufgangsseiten am Eingang der Neustädter Passage als temporäre Werbefläche genutzt und lässt ein farbenfrohes Wandbild entstehen. Eine so öffentlichkeitswirksame Gestaltung im hochfrequentierten Stadtraum erzeugt große Aufmerksamkeit und provoziert unmittelbares Feedback bei Passant*innen und Besucher*innen. Parallel zum Gestaltungsprozess wurden unter reger Beteiligung Befragungen und kurze Video-Interviews durchgeführt, da die Kunst-Aktion vor Ort als hervorragender Kommunikationsimpuls funktioniert.

Im November 2020 wurde die Wand ein zweites Mal gestaltet und bewirbt nun die 2021 folgende Gesamtgestaltung an der Scheibe D

Um das Projekt ha:neo bei der Konzeptionierung, Umsetzung und Weiterentwicklung optimal zu unterstützen, wurde 2018 ein Beirat ins Leben gerufen. Er setzt sich zusammen aus Vertreter*innen der städtischen Planungs- und Kulturämter, des Neustädter Quartiersmanagements, von Wohnungsgenossenschaften, aus Kunst, Architektur und Sozialwissenschaften. So profitiert das Projekt vom individuellen Fachwissen der Expert*innen und unterschiedlichen Blickwinkeln auf Halle-Neustadt.

Für die 2021 geplante Flächengestaltung am Neustädter Markt konnte das international renommierte Künstlerkollektiv Boa Mistura gewonnen werden. Die spanische Gruppe aus Wandmalern, Designern und Architekten arbeitet mit großen und bunten Farbflächen sowie Typographie und Begriffen, die stets eine Beziehung zum umliegenden Raum und seiner Architektur aufweisen. Eine entscheidende Rolle in ihren Kunstwerken spielt außerdem die Beteiligung der Anwohner*innen und deren Identifikation mit dem jeweiligen Gestaltungsort. Auch deshalb sind Boa Mistura prädestiniert für eine Mitwirkung im ha:neo-Projekt.

www.boamistura.com

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SchuBeBaKos Freiraumlabor

Zehn “SchuBeBakos” wurden zur Eröffnung des Freiraumlabors im Breiten Weg von uns nach Magdeburg gebracht und dort vom Grünflächenamt bepflanzt. Weitere zehn sind innerhalb von drei Aktionstagen gemeinsam mit Passant*innen im Breiten Weg entstanden. In unserer Open-Air-Werkstatt mitten in der Fußgängerzone konnten interessierte Bürger*innen nach unserem vorgefertigten Baukastenprinzip selbst Hand anlegen oder die Produktion der mobilen Sitzmöbel verfolgen und darüber mit uns ins Gespräch kommen.


Vom 12. Juni bis 12. Juli 2020 fand das Freiraumlabor in Magdeburg statt. Die Landeshauptstadt testete neue Ansätze einer innovativen Innenstadtbelebung um den Breiten Weg als Begegnungs- und Kommunikationsraum zu stärken. Die fertigen “SchuBeBaKos” sind flexibel kombinierbar, robust und ästhetisch; einzeln oder zu Sitzinseln gruppiert ziehen sie sich als wiederkehrendes Element durch das Freiraumlabor, laden zum Verweilen ein und unterstreichen durch ihre DIY-Ästhetik den Laborcharakter des Projektes.

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Wonderful Women Wall

Der öffentliche Raum wird dominiert von Darstellungen erfolgreicher und einflussreicher Männer. Dem entgegen stehen Bilder von Frauen als Werbeflächen und dekorative Elemente. Die “Wonderful Women Walls” setzen an dieser Schieflage an und wollen dazu beitragen, die Präsenz von Bildern und Namen erfolgreicher Frauen im Stadtraum zu erhöhen. 

Das Projekt schafft Aufmerksamkeit für die Errungenschaften von Künstlerinnen, Musikerinnen, Sportlerinnen, Wissenschaftlerinnen und Politikerinnen und inspiriert Betrachter*innen der Wandgestaltungen dazu, sich mit den dargestellten Frauen und ihrer Arbeit auseinanderzusetzen. Während Thema und Ziel der Gestaltungen gleich bleiben, sind die einzelnen Wände des Projekts in ihrer Bildsprache vielfältig – so kann an jedem Ort in jeder Stadt jederzeit eine neue “Wonderful Women Wall” entstehen, die zu ihrem Standort passt und dort dazu beiträgt, lokale oder international bedeutende Frauen zu repräsentieren.

Artlantic Wall

“ARTlantic Wall”ist ein europäisches Netzwerk entlang der Atlantikküste, das die Bunker des ehemaligen Atlantikwalls mit künstlerischen und kulturellen Aktionen umgestaltet. Damit will “ARTlantic Wall” ein Bewusstsein für die europäische Geschichte während des Zweiten Weltkriegs, aber auch Diskussionen und Aktionen zur Bearbeitung dringender soziokultureller und ökologischer Herausforderungen entlang der europäischen Küste auslösen – heute und in Zukunft. Gegründet im Jahr 2019, hat “ARTlantic Wall” bereits zwei künstlerische Projekte zu Bunkern in Norwegen und Belgien realisiert. Das Netzwerk wird von Museen, Künstler*innen, Raumplaner*innen und Kulturstiftungen von Norwegen bis Frankreich getragen und unterstützt. Die Vision von “ARTlantic Wall” ist es, gemeinsam kreative Strategien zu finden, um die Bunker in eine lebendige, offene und tolerante europäische Kulturlandschaft zu verwandeln.

https://www.youtube.com/watch?v=9TXJCAixcUU&ab_channel=ArtlanticWall
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Summer School

In Halle (Saale) gibt es nur wenige Angebote für Jugendliche während der Sommerferien. Hier konnte die “Summerschool” ansetzen und mit interessierten jungen Menschen im Alter zwischen 13 und 17 Jahren eine Woche lang im öffentlichen Raum arbeiten. Die Jugendlichen wurden angeregt, ihre Sicht auf Stadt als passives, fertiges Konstrukt zu hinterfragen und selbst aktiv zu werden, um mit einfachen Mitteln die Lebens- und Aufenthaltsqualität in ihrem eigenen Lebensumfeld zu verbessern. In ein- und mehrtägigen Workshops mit erfahrenen Leiter*innen aus Halle und Stuttgart lernten die Teilnehmenden, Stadtmöbel zu konstruieren, Brachflächen kreativ zwischen zu nutzen, aus Weidenzweigen Rückzugsorte zu bauen und aus bunten Plexiglasresten Kunstobjekte zu gestalten. Mit Hilfe all dieser praktischen Beispiele lernten sie vor allem, Stadt als veränderbaren und bespielbaren Raum zu begreifen.

Flächen mit Potential im Stadtteil wurden im Vorfeld in enger Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Planen der Stadt Halle (Saale) identifiziert und die notwendigen Genehmigungen eingeholt. Die Summerschool war Teil des Forschungsprogramms “Green Urban Labs” des Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR).

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All You Can Plant

Als Teil des Forschungsprogramms “Green Urban Labs” des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) bot das “All You Can Plant Festival” im September 2018 ein buntes Programm für alle Bewohner*innen des Stadtteils Halle Freiimfelde. Mit Hilfe eines internationalen Workcamps und Kooperationspartner*innen aus Bereichen wie Urban Gardening, Upcycling, Stadtentwicklung und Wissenschaft konnten verschiedenste Angebote für alle Altersgruppen realisiert werden. Für das große Finale – den Parking Day – wurde schließlich einen Tag lang eine Straße für den Autoverkehr gesperrt. Ein Flohmarkt, ein Kindertheater, ein Fußballturnier, eine Breakdance-Show, ein mobiles Fotostudio und viele weitere kleine Aktionen verwandelten die Straße kurzzeitig zum urbanen Wohnzimmer für alle. Das Festival bot vielfältige Einblicke in die zahllosen Möglichkeiten, mit denen wir unsere Straßen und Städte nachhaltiger und lebenswerter gestalten können.

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Urbanes Glossar

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Wall & Space Kongress

Während des fünftägigen Kongresses tauschten sich die Teilnehmenden aus ganz Europa über verschiedene Aspekte und aktuelle Tendenzen urbaner Kunst in europäischen Städten aus. Themen waren unter anderem die Chancen und Risiken geplanter urbaner Kunst, Strategien für legale Wände und Zukunftsszenarien für Städte im Umgang mit Murals und Street Art.