Verantwortung

Verantwortung

Wie verteilt man Verantwortung in ehrenamtlichen Projekten?
Oft müsst ihr eine*n Verantwortliche*n „nach außen” benennen, der/die dann ggfs. auch rechtlich haftbar ist. Innerhalb eurer Gruppe können dann durchaus andere die Verantwortung für bestimmte Projekte übernehmen - solange klar ist, dass sie das auch wirklich tun! Mehr Details hierzu im zugehörigen Lexikoneintrag.
Moralische Verantwortung habt ihr ohnehin für euer Handeln - setzt euch gelegentlich in einer ruhigen Minute zusammen und überlegt, ob euer Projekt immer noch zum „Guten” beiträgt: erfüllt ihr die Ziele, für die ihr mal angetreten seid? Soziale Verantwortung ist das Gegenstück zu Vertrauen. Steht für das, was ihr tut, gegenüber den Leuten, die es betrifft gerade. Bei den Dingen, auf die ihr stolz seid, fällt das leicht. Wenn ihr mal etwas gemacht habt, worauf ihr weniger stolz seid, müsst ihr wohl oder übel in den sauren Apfel beißen und euch entschuldigen.
Manchmal kann auch "niemand" verantwortlich sein - aber nur, solange nichts passiert!
Interessant ist die rechtliche Verantwortung. Bis zu einem gewissen Grad kann es bei Aktionen im öffentlichen Raum sinnvoll sein, die Verantwortung zu verschleiern: Wenn man für ein Blumenbeet keine  Genehmigung kriegt, kann es natürlich trotzdem auftauchen, und solange kein Name dran steht, ist auch kaum nachzuweisen, wer für die Errichtung verantwortlich ist. Euch muss aber klar sein, dass das Ordnungsamt nicht blöd ist und meistens durchaus weiß, wer dafür verantwortlich ist - solange alles gepflegt ist, kann es aber sein, dass die Erklärung „Die Verantwortlichen waren nicht ausfindig zu machen” für sie so bequem ist wie für euch. Das funktioniert aber natürlich nur so lange, wie keinem ein Schaden entsteht!
Wenn eine Person die Verantwortung übernommen hat darf niemand sie im Regen stehen lassen!
In den meisten Fällen werdet ihr jedoch nicht umhin kommen, eine*n Verantwortliche*n zu benennen - schon allein, weil es ja auch meistens kein Problem ist. Stellt sicher, dass die Person "greifbar” ist: Wenn die einzige Person, die unterschreiben darf, für 7 Monate in Peru ist, wird es schwierig. Und stellt sicher, dass die Person voll hinter dem Projekt steht: Nichts ist unangenehmer, als für etwas die Verantwortung übernommen zu haben, das man nur so semigut findet! Das heißt auch, dass der/die Verantwortliche im Zweifelsfall ein Vetorecht hat!  Zu guter Letzt: Wer die Verantwortung übernommen hat, kann als einzige*r nicht einfach abtauchen. Wenn das Event vorbei ist, alle müde sind, heimgehen, dringend für eine Prüfung lernen müssen, was auch immer, muss der/die Verantwortliche aufräumen - notfalls auch allein. Er/sie ist kann nicht einfach in der Versenkung verschwinden und solange das so ist, sollte klar sein, dass man ihn/sie nie damit hängen lässt!

Glossar der "Quartiersentwicklung von Innen“

erstellt im Auftrag des Wall & Space e.V. durch Freiraumgalerie - Kollektiv für Raumentwicklung.